Oberseminar Didaktik der Mathematik - J. Just (Universität Würzburg)

Bei Betrachtung der MINT-Bildung, zeigen aktuelle Forschungsergebnisse nach wie vor ein Ungleichgewicht zwischen den einzelnen MINT-Disziplinen. Insbesondere die Mathematik bleibt häufig unterrepräsentiert, etwa wenn mathematische Elemente ausgelassen oder nicht explizit angesprochen werden.

Um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, liegt in vielen Ansätzen der Fokus auf der Neuentwicklung von MINT-Lerneinheiten, in denen mathematischer Inhalte berücksichtigt werden. In meinem Promotionsvorhaben soll eine weitere Möglichkeit aufgezeigt werden, die auf erprobte MINT-Lerneinheiten zurückgreift.  Dabei soll das zugrundeliegende Potential für die Mathematik herausgearbeitet werden, mit dem Ziel die Rolle der Mathematik damit zu stärken.

In diesem Vortrag wird dieser Ansatz anhand einer Fallstudie aufgezeigt und evaluiert. Hierzu wurde eine Biologie-Lerneinheit zum naturwissenschaftlichen Modellverständnis überarbeitet, um mathematisches Problemlösen als wesentliches Element der mathematischen Bildung zu fördern. Die überarbeite Sequenz wurde anschließend mit einer Schulklasse durchgeführt und videografiert. In dem Vortrag sollen erste Ergebnisse der qualitativen Analyse der aufgezeichneten Sequenz präsentiert werden. Diese lassen vermuten, dass die angepasste Aufgabe das mathematische Problemlösen anregt und somit Mathematik in den MINT-Fächern gestärkt und gewinnbringend eingesetzt werden kann.