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Institut für Mathematik

Nachruf

Nachruf an Giovanni Prodi

Giovanni Prodi, der Namensgeber unseres vom DAAD geförderten Gastlehrstuhl-Programms, ist am 29. Januar 2010 in Pisa verstorben.

1925 als erster von 9 Brüdern (unter ihnen der berühmte ehemalige italienische Ministerpräsident Romano Prodi) in Pisa geboren, beginnt Giovanni unter Kriegsbedingungen 1943 an der Universität Parma Mathematik zu studieren, wo er sein Diplom ("laurea") 1948 über ein Thema zur Stabilität von Differentialgleichungen erlangt. Es folgt die Promotion ("dottorato") in Mailand und Neapel, wo er Schüler von Ricci und Caccioppoli ist.

1956 erhält er einen Ruf auf den Analysis-Lehrstuhl an der Universität Triest, damals der einzige Lehrstuhl in Reiner Mathematik dort! Bis 1963 arbeitet er in Triest, dann folgt er einem Ruf nach Pisa, wo er bis an sein Lebensende bleibt.

Giovanni Prodi kann als Nestor der Nichtlinearen Analysis in Italien angesehen werden. Er trug auch, unabhängig von und gleichzeitig mit Jacques-Louis Lions, wesentliche Ergebnisse zu Navier-Stokes-Gleichungen in zwei Raumdimensionen bei. Darüberhinaus war er zeitlebens an Fragen der Mathematik-Didaktik interessiert, was auch seinen Niederschlag in mehreren Büchern fand.

Auf der italienischen Wikipedia-Seite zu seinem Namen findet man den Eintrag:
In onore di Giovanni Prodi [.....] è stata istituita una cattedra presso l'Università di Würzburg, la "Giovanni Prodi Chair in Nonlinear Analysis".