Nachricht Februar 2011
Das Institut für Mathematik trauert um Prof. Dr. Werner Uhlmann
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Am 11. Februar 2011 verstarb Prof. Dr. Werner Uhlmann, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Statistik und zeitweiliger Rektor der Universität Würzburg.
Werner Uhlmann wurde 1928 in Hamburg geboren. Dort studierte er Mathematik und wurde 1955 mit einer Arbeit über Fehlerabschätzungen bei gewöhnlichen Differentialgleichungen auch promoviert. 1961 habilitierte er sich ebenfalls an der Universität Hamburg, Vier Jahre wirkte er dann als Dozent an der Technischen Hochschule Braunschweig; zwischendurch vertrat er eine Professur für Mathematische Statistik an der Universität Karlsruhe. 1965 folgte er dem Ruf nach Würzburg, wo er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1996 blieb. Der Forschungsschwerpunkt von Prof. Uhlmann war die Statistische Qualitätskontrolle. Er gehörte zu den Begründern dieses Gebiets und gab ihm mit seinem 1966 erschienenen Lehrbuch die entscheidende Ausprägung, so dass es inzwischen zu einem anerkannten und für die Praxis wichtigen Teilgebiet der Mathematischen Statistik geworden ist. Die Leistungen von Werner Uhlmann wurden durch Mitgliedschaften in den Vorständen wissenschaftlicher Vereinigungen gewürdigt. Von 1969 bis 1971 wirkte Uhlmann als Rektor der Universität Würzburg. Er entwickelte Initiativen zum Wiederaufbau der Neubaukirche: Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Stiche und Medaillen, den er angeregt hatte, konnten die Planungsarbeiten begonnen werden. Es folgten weitere Ämter in der Selbstverwaltung der Universität als Prorektor (1971 bis 1973), Konrektor (1973 bis 1975) sowie als Prodekan und Dekan der damaligen Fakultät für Mathematik. Darüber hinaus engagierte er sich über viele Jahre in den verschiedensten Organen der Universität. Von 1973 bis 1987 gehörte Prof. Uhlmann der Bayerischen Hochschulplanungskommission, deren Vorsitzender er 1976 wurde, als Mitglied an. In diesem Bereich war es ihm ein besonderes Anliegen, für die neugegründeten Universitäten einen Grundbestand an Fachliteratur bereitstellen zu lassen und den alten Universtätsbibliotheken die Mittel für die weitere Literaturversorgung zu beschaffen. Für die Förderung der Kunst bedeutete es einen besonderen Erfolg, dass es ihm gelang, einen integrierten Studiengang für Operngesang, Regie, Bühnenbild und Dramaturgie in Bayern zu etablieren. Prof. Uhlmanns Engagement für die Natur drückte sich in der Gründung einer Forschungsgruppe Forsttoxikologie aus, welche die Waldschäden in Bayern erstmals systematisch erforschte. Seine vielseitigen Erfahrungen brachte der Mathematiker schließlich in die Strukturbeiräte der Universitäten Bayreuth und Bamberg ein. Die Verdienste von Prof. Uhlmann wurden mit dem Abdruck des Stadtsiegels von Würzburg, dem Bayerischen Verdienstorden, dem Bundesverdienstkreuz am Bande, der Verdienstmedaille der Universität und der Verdienstmedaille des Bayerischen Kultusministeriums gewürdigt. Nach seiner Emeritierung widmete sich Prof. Uhlmann verstärkt seiner Sammlung von asiatischen und afrikanischen Blankwaffen. Auch auf diesem Gebiet zeichnete sich Prof. Uhlmann mit einem 1999, 2001 und 2003 erschienen dreibändigen Werk als Experte aus. |