Wirtschaftsmathematik (Bachelor)
Bachelorstudiengang Wirtschaftsmathematik
Abschluss: | Bachelor of Science |
Regelstudienzeit: | 6 Semester |
Studienbeginn: | Wintersemester |
Voraussetzung: | Zulassungsfrei |
Aufwand: | 180 ECTS-Punkte |
Zielgruppe: | Studierende, die sich für Mathematik im Wirtschafts- und Finanzsektor interessieren |
Qualifikationsziele: | Qualifikationsziele Bachelor Wirtschaftsmathematik (180 ECTS) |
Akkreditierung: | programmakkreditiert bis 30.09.2028 |
Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftsmathematik wird als ein anwendungsorientierter Studiengang der Fakultät für Mathematik und Informatik und der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg angeboten. Das Ziel der Ausbildung ist, dem angehenden Wirtschaftsmathematiker Kenntnisse auf den wichtigsten Teilgebieten der Mathematik, der Informatik und der Wirtschaftswissenschaften zu vermitteln:
- charakteristischen Methoden mathematischen Schließens und Arbeitens
- vertiefte Kenntnisse in speziellen Methoden der Angewandten Mathematik und Stochastik, die insbesondere bei wirtschaftswissenschaftlichen Anwendungen wesentlich sind
- Verständnis für Fragestellungen für Wirtschaftsordnung und Unternehmenspolitik in marktwirtschaftlich organisierten Wirtschaftssystemen
- Grundkenntnisse der Informatik
Die Chancen der Wirtschaftsmathematik-Absolventen auf dem Arbeitsmarkt werden generell als gut eingeschätzt. Laut Bundesagentur für Arbeit hat sich in den letzten Jahren die berufliche Situation stark verbessert. Die Wirtschaftsmathematik hat Aufgaben in fast allen Wirtschaftszweigen gefunden.
WirtschaftsmathematikerInnen sind in Planungsabteilungen der Industrie ebenso anzutreffen wie in der Versicherungs- und Kreditwirtschaft, der Informationstechnologie oder in Universitäten, Forschungsinstituten, und Ministerien. WirtschaftsmathematikerInnen haben ihre Hauptaufgabengebiete
- im Versicherungs- und Kreditwesen,
- in der betrieblichen DV-Organisation,
- in Forschung und Entwicklung,
- in der Aus- und Weiterbildung,
- im Finanz- und Rechnungswesen
- bei DV-Herstellern,
- bei Software-Unternehmen,
- bei Unternehmensberatungen und Marktforschungsinstituten,
- bei Banken, Bausparkassen oder berufsständischen Versorgungseinrichtungen.
In der Selbstständigkeit arbeiten sie auch als Unternehmensberater oder Gutachter.
Oft sind WirtschaftsmathematikerInnen in interdisziplinären Teams angestellt. In der beruflichen Praxis sind sie also häufig MitarbeiterInnen in einer Gruppe, die vorwiegend aus Nichtmathematikern besteht. Sie müssen daher in der Lage sein, eine konkret gegebene Aufgabe aus der Fachsprache des Anwendungsgebietes in die Sprache der Mathematik zu übertragen, sie dort einer Lösung zuzuführen und das Ergebnis dann wieder in die Fachsprache des jeweiligen Anwendungsgebietes zu übersetzen.
Typische Aufgabenbereiche sind
- Analyse von wissenschaftlichen, wirtschaftlichen oder organisatorischen Problemen,
- Wirtschaftlichkeitsberechnungen, der Optimierung betrieblicher Abläufe,
- Bildung geeigneter mathematischer Modelle,
- Entwicklung neuer sowie Anpassung und Anwendung bekannter mathematischer Lösungsmethoden,
- Einsatz von Computern zur Lösung der Probleme,
- Analyse von Finanzmarktinstrumenten,
- Unternehmensberatung,
- Analyse von Märkten (z.B. Arbeitsmarkt, Gütermärkte).
Für Interessierte und Studierende, die ab Winter 2022/2023 begonnen haben
Aufbau
- In den ersten drei Semestern mit einem im Wesentlichen fest vorgeschriebenen Studienplan werden Sie mit den Grundlagen der Mathematik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften vertraut. Im zweiten Teil des Studiums (Semester vier bis sechs), können Sie Vorlesungen und Seminare Ihren Neigungen entsprechend freier wählen.
- In diesem Zeitraum absolvieren Sie auch Ihr obligatorisches mind. 6-wöchiges Praktikum in Industrie, Wirtschaft oder Verwaltung, welches der praktischen Vermittlung relevanter Problemfelder und der Einübung in die Umsetzung der im Fachstudium erworbenen Kenntnisse in die Praxis dient.
- Gegen Ende des Studiums fertigen Sie unter Betreuung einer Dozentin oder eines Dozenten Ihre schriftliche Bachelorarbeit an.
Studienverlaufsplan (Übersicht über zu absolvierende Module)
Grundlagen und Orientierungsprüfung
Nach dem zweiten Semester wird der erfolgreiche Abschluss von Analyisis 1 oder 2 oder Linearer Algebra 1 oder 2, sowie 10 ECTS (also zwei Veranstaltungen) des Pflichtbereichs Wirtschaftswissenschaften als Grundlagen- und Orientierungsprüfung gewertet. Kann dies nicht erfüllt werden (und nur dann), so muss nach dem dritten Semester der erfolgreiche Abschluss mindestens eines der Module Gesamtüberblick Analysis oder Gesamtüberblick Lineare Algebra (= eine der mündlichen Prüfungen) nachgewiesen werden, sowie 15 ECTS (also drei Veranstaltungen) des Pflichtbereichs Wirtschaftswissenschaften. Kann auch dies nicht erbracht werden, so gilt der Bachelorstudiengang als endgültig nicht bestanden.
Abschluss
Wenn Sie im Rahmen der Prüfungsordnung 180 ECTS-Punkte erworben haben, erhalten Sie den akademischen Grad eines Bachelor of Science.
Studien- und Prüfungsordnungen
- Allgemeine Studien- und Prüfungsordnung für Bachelor-und Masterstudiengänge (ASPO)
- Fachspezifische Bestimmungen für den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsmathematik
Der Prüfungsausschuss ist u.a. zuständig
- Anerkennungsfragen zu Studienbeginn bei Leistungen, die in vorherigen Studiengängen oder an einem anderen Studienort erworben wurden,
- Anerkennungsfragen im laufenden Studium
Studieninhalte: Übersicht der Module
Mathematik (65-85 ECTS)
Der Pflichtbereich Mathematik besteht aus den folgenden vier Modulen:
- Gesamtüberblick Analysis (13 ECTS)
- Gesamtüberblick Lineare Algebra (13 ECTS).
- Stochastik 1 (10 ECTS)
- Einführung in die Stochastische Finanzmathematik (9 ECTS)
Bei den Modulen namens Gesamtüberblick handelt es sich um mündliche Prüfungen zu den Inhalten von Analysis 1 und 2 bzw. Linearer Algebra 1 und 2. Man muss also jeweils beide Vorlesungen besuchen, aber nur zu erstem Teil die schriftliche Klausur bestehen.
Im Wahlpflichtbereich Analysis ist eines der folgenden Module zu bestehen:
- Analysis 1 (5 ECTS)
- Analysis 2 (5 ECTS)
Im Wahlpflichtbereich Lineare Algebra ist eines der folgenden Module zu bestehen:
- Lineare Algebra 1 (5 ECTS)
- Lineare Algebra 2 (5 ECTS)
Im Wahlpflichtbereich Mathematik ist mindestens eines der folgenden Module zu belegen:
- Numerische Mathematik 1 (10 ECTS)
- Stochastik 2 (10 ECTS)
- Vertiefung Analysis (10 ECTS)
- Gewöhnliche Differentialgleichungen (10 ECTS)
- Einführung in die Funktionalanalysis (10 ECTS)
- Optimierung für Machine Learning (10 ECTS)
- Applied Stochastics Lab (6 ECTS)
- Machine Learning an Numerics Lab (6 ECTS)
Wirtschaft (50-70 ECTS)
Der Pflichtbereich Wirtschaftswissenschaften besteht aus den sieben Pflichtmodulen
- Beschaffung, Produktion und Logistik (5 ECTS)
- Organisation (5 ECTS)
- Mikroökonomik 1 (5 ECTS)
- Makroökonomik 1 (5 ECTS)
- Makroökonomik 2 (5 ECTS)
- Investition und Finanzierung (5 ECTS)
- Ökonomische Grundlagen des Risikomanagements (5 ECTS)
Im Wahlpflichtbereich Wirtschaftswissenschaften müssen noch mindestens drei Veranstaltungen mit jeweils 5 ECTS absolviert werden. Hier steht ein großes Angebot an möglichen Vorlesungen und Seminaren zur Verfügung, aus denen Sie nach Ihren eigenen Interessen wählen können, die komplette Liste finden Sie im Modulhandbuch.
Informatik (15-25 ECTS)
Der Informatikteil besteht aus den zwei Pflichtmodulen
- Grundlagen der Algorithmen und Datenstrukturen (10 ECTS)
- Einführendes Programmierpraktikum (5 ECTS, in der vorlesungsfreien Zeit)
Im Wahlpflichtbereich Informatik kann das Modul Softwaretechnik (10 ECTS) belegt werden. Dieses Modul ist Voraussetzung für die Zulassung zum Master-Studiengang Wirtschaftsinformatik.
Schlüsselqualifikationen und Abschlussarbeit (30 ECTS)
Die Schlüsselqualifikationen (SQ) unterteilen sich in allgemeine SQ (5 ECTS) und fachbezogene SQ (15 ECTS), zu letzteren gehört ein externes Praktikum im Umfang von etwa 6 Wochen.
Bei den allgemeinen SQ bedienen Sie sich aus einer riesigen Auswahl an geeigneten Modulen aller Fakultäten. Sehr beliebt sind hierbei Sprachkurse. Die jeweils aktuelle Liste finden Sie auf dieser Seite.
Die fachbezogenen SQ unterteilen sich weiter in
- Pflichtmodule (12 ECTS)
- Vorkurs (2 ECTS)
- Propädeutikum (2 ECTS, 1. Semester)
- externes Praktikum (8 ECTS)
- Wahlpflichtmodule (3 ECTS), siehe Modulhandbuch
Die ca. sechswöchige Praktikantentätigkeit in einem Unternehmen oder in einer anderen Organisation mit wirtschaftsmathematischem Bezug soll während des Studiums für den nötigen Praxisbezug sorgen. Das dient der praktischen Vermittlung relevanter Problemfelder und der Einübung in die Umsetzung der im Fachstudium erworbenen Kenntnisse in die Praxis. Zum Praktikum gehört auch die anschließende Präsentation (ca. 20 Minuten) des Praktikumsberichts (10-20 Seiten). Vor Aufnahme eines Praktikums müssen Studierende die Zusage eines Dozenten der Mathematik oder der Wirtschaftswissenschaft einholen, dieses Praktikum zu betreuen. Die Prüfungstätigkeit zu diesem Teilmodul wird dann an diesen Dozenten delegiert.
Eine Bestätigung für die Praktikumsstelle, dass es sich bei dem Praktikum um ein Pflichtpraktikum handelt, finden Sie hier. Falls Sie eine individuelle Bescheinigung benötigen, wenden Sie sich an die Studienberatung.
Das genaue Vorgehen (vorherige Anmeldung, Vorgaben für den Bericht etc.) wird vom Dozenten, der das Praktikum betreut, individuell geregelt. Generell müssen Betreuungszusagen rechtzeitig vor Antritt des Praktikums initiativ eingeholt werden.
Dem Praktikumsbericht sollten (nach individueller Rücksprache mit dem betreuenden Dozenten) idealerweise Kopien des Arbeitsvertrags sowie evtl. des Arbeitszeugnisses zu Dokumentationszwecken angefügt werden.
Vor Antritt des Praktikums ist keine explizite Anmeldung beim Prüfungsamt erforderlich (unabhängig davon sollte die genannte informelle Betreuungszusage eines Dozenten bestehen). Sind alle genannten Leistungen erbracht, teilt der betreuende Dozent die Leistung unmittelbar formlos dem Prüfungsamt Wirtschaftsmathematik mit. Die Dokumentation des Praktikums erfolgt allein über den jeweiligen Dozenten. Eine Praktikumsbescheinigung wird vom Prüfungsamt nicht verlangt.
Die Bachelor Thesis (BAT, 10 ECTS) ist die letzte große Prüfungsleistung in Ihrem Bachelor Studiengang. Mit dieser schriftlich anzufertigenden Arbeit sollen Sie zeigen, dass Sie in der Lage sind, ein (mathematisches oder wirtschaftswissenschaftliches) Problem in einem festgelegten Zeitraum von zehn Wochen wissenschaftlich zu bearbeiten. Dabei wird kein wissenschaftlicher Neuwert von Ihnen erwartet, aber wissenschaftliches Vorgehen.
Allerspätestens sollten Sie mit Ihrer BAT zehn Wochen vor dem Ende Ihres 8. Fachsemesters beginnen, damit Sie noch gerade so die volle Bearbeitungszeit ausschöpfen können, um die Arbeit vor Beginn Ihres 9. Fachsemesters abzugeben (mit Beginn des 9. Fachsemesters gilt Ihr Bachelor Studiengang als erstmalig nicht bestanden!).
Um ein Thema für die BAT zu bekommen, können Sie sich (zunächst) an den Pinnwänden vor der Teilbibliothek Mathematik informieren: dort hängen aus verschiedenen Teilgebieten der Mathematik und von unterschiedlichen Betreuerinnen und Betreuern aktuelle Themenvorschläge aus. Werden Sie dort nicht fündig, sollten Sie gemäß Ihrer mathematischen Interessenlage (vgl. Übersicht über die Lehrstühle des Instituts für Mathematik) eine Dozentin oder einen Dozenten der Mathematik persönlich kontaktieren und direkt mit ihr/ihm ein Thema festlegen (eigene Vorschläge sind möglich!).
Außerdem ist natürlich eine Thema der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät möglich. Diese hat ein zentrales Vergabesystem, bei dem man sich rechtzeitig um ein Thema bewerben muss. Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Haben Sie eine Betreuerin oder einen Betreuer und ein Thema für Ihre BAT gefunden, so drucken Sie dieses Formular aus, füllen es zusammen mit Ihrer/Ihrem Betreuer/-in aus und geben es bei Frau Schmid (Mathematik Ost, Zi. 00.016 ). Damit wird das Thema Ihrer BAT und das Datum der Abgabe (Datum der Zuteilung des Themas + 10 Wochen) offiziell und bindend.
Nur in gut begründeten Fällen (Prüfungsunfähigkeit, mit Attest!) kann auf Antrag beim Prüfungsausschuss und in Absprache mit der/dem Betreuer/-in die Bearbeitungszeit verlängert werden.
Zu den Abgabemodalitäten sehen Sie sich bitte diese Seite an.
Für Studierende, die ihr Studium im Sommer 2022 oder früher begonnen haben
Fachspezifische Bestimmungen für den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsmathematik (PO 2021)
Fachspezifische Bestimmungen für den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsmathematik (PO 2017)
Fachspezifische Bestimmungen für den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsmathematik (PO 2015)
Fachspezifische Bestimmungen für den Bachelor-Studiengang Wirtschaftsmathematik (PO 2012)